Artikel - Disposition

Für Lagerartikel kann man unter Stammdaten / Artikel (Seite Disposition) eine Dispositionsart einstellen. Wenn bei der ausgewählten Dispositionsart Mindest- und Sollbestand berücksichtigt werden, können diese ebenfalls auf dieser Seite gepflegt werden.

Abbildung 15.463: Disposition

Disposition

Dispositionsart - Die Auswahl im Feld Dispositionsart entscheidet, ob beim Bestell- und Fertigungsvorschlag für diesen Artikel nur Mengen aus bestehenden Aufträgen und anderen reservierenden Belegen berücksichtigt werden oder die erforderliche Menge in Abhängigkeit von Bestand, Mindest- und Sollbestand ermittelt wird. Für auftragsbezogen disponierte Artikel können bei gesetzter Option unter Mandant / Einstellungen (Seite Belege) Belegpreis / Fristen automatisch, parallel zum Auftrag Bestellungen erzeugt werden. Die empfiehlt sich besonders für Produktionsstücklistenartikel, da hierdurch beim Erfassen eines Auftrages mit diesem Artikel automatisch ein Werkauftrag erzeugt wird.

Dispositionsart

Mit der Wahl der Dispositionsart legt man fest, wann die Beschaffung eines Artikels erfolgt und nach welchen Kriterien die Mengen für die Bestellung oder Produktion des Artikels bestimmt werden.

- Bei der Dispositionsart Auftrag wird davon ausgegangen, dass der Artikel normalerweise nicht am Lager vorrätig ist und die Beschaffung erst erfolgt, wenn der Artikel mit einer Auftragsbestätigung zugesichert wurde oder bei der Erstellung eines Werkauftrages als Bauteil benötigt wird.

Für Artikel mit der Dispositionsart Auftrag kann man bei der Erfassung von reservierenden Belegen automatisch Bestellungen erzeugen, wenn die entsprechende Option unter Mandant / Einstellungen / Belege / Belegpositionen aktiviert ist.

Die Dispositionsart Auftrag empfiehlt sich z.B. auch für Produktionsstücklistenartikel, da hierdurch beim Erfassen eines reservierenden Beleges mit diesem Artikel automatisch ein Werkauftrag erzeugt werden kann. Hierzu kann man in den Mandanteneinstellungen weitere Festlegungen treffen (siehe auch: Werkaufträge, Bestandskontrolle)

- Bei der Dispositionsart Bestand wird davon ausgegangen, dass der Artikel stets im Lager vorrätig sein muss und die Beschaffung dann erfolgt, wenn der aktuelle Bestand den im Artikelstamm hinterlegten Mindestbestand unterschreitet. Die zu bestellende oder zu produzierende Menge ist die Differenz aus dem im Artikelstamm hinterlegten Sollbestand und dem aktuellen Bestand. (ab Platin verfügbar) - Bei der Dispositionsart Bedarfsgesteuert wird bei der Beschaffung nicht der aktuelle Bestand berücksichtigt, sondern ein fiktiver verfügbarer Bestand zum Wiederbeschaffungsdatum.

Abbildung 15.464: Disposition Bedarfsgesteuert

Dazu werden für den Artikel im Artikelkonto alle geplanten Zu- und Abgänge (Reservierungen, Bestellungen, Werkaufträge) zu ihrem Liefertermin chronologisch aufgelistet und der aktuelle Bestand mit den Zu- und Abgangsmengen zur Ermittlung des verfügbaren Bestandes kumuliert. Die Beschaffung erfolgt dann, wenn der verfügbare Bestand zum Wiederbeschaffungsdatum den im Artikelstamm hinterlegten Mindestbestand unterschreitet. Die zu bestellende oder zu produzierende Menge ist dann die Differenz aus dem im Artikelstamm hinterlegten Sollbestand und dem verfügbaren Bestand zum Wiederbeschaffungsdatum.

Bei der Erstellung von Aufträgen wird ausserdem bei Positionen mit Artikeln, die die Dispositionsart Bedarfsgesteuert haben, der Termin korrigiert, wenn der Liefertermin im Belegkopf laut Artikelkonto nicht eingehalten werden kann. Ist dies der Fall, wird der Termin auf das früheste Datum gesetzt, von dem ab laut Artikelkonto bis zum Wiederbeschaffungsdatum der verfügbare Bestand ausreichend ist. Kann in dem Zeitraum kein ausreichender Bestand ermittelt werden, wird das Wiederbeschaffungsdatum verwendet.

Für die Berechnung des verfügbaren Bestandes, kann man mit einer Option auf der Seite Belege der Mandanteneinstellungen steuern, ob geplante Zugänge bedarfsdisponierter Artikel am gleichen Tag für geplante Abgänge genutzt werden können.

Die Wiederbeschaffungszeit gibt die Dauer an, die von der Bestellung bzw. vom Auslösen eines Werkauftrags bis zur Verfügbarkeit der Artikel im Lager benötigt wird.

In den Mandanteneinstellungen kann man auf der Seite Belege festlegen, ob die Wiederbeschaffungszeit eine Dauer in Kalendertagen ist, oder ob es die Anzahl von Werktagen (ohne Samstag, Sonntag und Feiertag) ist.

Zur Ermittlung der Wiederbeschaffungszeit kann eine der folgenden Möglichkeiten ausgewählt werden:

  • Keine - Standardwert - Der Artikel ist theoretisch sofort wiederbeschaffbar - entspricht einer Wiederbeschaffungszeit von 0 Tagen.
  • Automatisch - Die Wiederbeschaffungszeit ist die Summe der Tage, die im Eingabefeld Puffer angegeben werden kann und der Lieferfrist der Einkaufskondition, die laut der im Feld (Seite Einkauf) hinterlegten Einstellung ermittelt wird. Der Wiederbeschaffungstyp Automatisch ist bei Produktionsstücklisten nicht auswählbar.
  • Fester Wert - Hier ist die Anzahl der Tage für die Wiederbeschaffungszeit anzugeben.

Das Wiederbeschaffungsdatum ist bei Berechnungen das Datum, ausgehend vom aktuellen Datum, an dem die Tage der Wiederbeschaffungszeit verstrichen sind.

Mindestbestand, Sollbestand

Der Mindest- und Sollbestand wird für die automatischen Bestellungen mit den Dispositionsarten und benötigt.

Dabei dient der Mindestbestand als Kriterium, ob eine Bestellung erfolgen muss und der Sollbestand bestimmt dann die Bestellmenge.

Wenn zum Artikel mehrere Standort-/ Standardlager-Kombinationen angelegt sind und man nicht über das Standortmodul separat für jeden Standort bestellt, wird beim Bestellvorschlag Mindest- und Sollbestand zu allen Standorten summiert.

Make or Buy

Make-or Buy - Mit der Make or Buy Funktion haben Sie bei Artikeln vom Stücklistentyp Fertigung die Möglichkeit, festzulegen, ob Sie einen Artikel standardmässig fertigen, einkaufen oder ob Sie die Entscheidung jedes Mal treffen möchten.

Einstellung für Make or Buy - Im Artikelstamm finden Sie auf der Seite Disposition die Einstellung für Make or Buy. Hiermit legen Sie das Verhalten eines solchen Artikels in den Vorschlagslisten fest. Bei der Dispositionsart Keine ist die Make or Buy Einstellung nicht verfügbar.

siehe auch: Make or Buy Vorschlag